Hoffnung

Immer wieder in meinem Leben beschäftige ich mich mit Hoffnung. Grundsätzlich würde ich jetzt nicht sagen, dass mein Leben super schlecht ist, oder so, aber es kommt schon mit einem bunten Blumenstrauß an Herausforderungen, von denen ich bei freier Wahl die Hälfte weg gelassen hätte. Und damit sind wir in einem neuen Beitrag in der "sich überleben" Reihe.

Der Name der unregelmäßigen Reihe mag immer noch drastisch sein, aber gerade bei der Hoffnung geht es eben auch darum sich zu überleben. Denn ich will es ganz klar sagen, ohne Hoffnung ist das nur ganz schwer möglich.

Eine große Lektion für mich war - wie auch das Bild aus meinem Notizbuch zeigt:
Hoffnung ist eine Handlung.

Diverse Menschen, Mentor*innen und Charaktere haben mich das gelehrt. Im allgemeinen Sprachgebraucht kommt mir die Hoffnung wie ein Aspekt des Glaubens vor. Als wäre es religiös oder spirituell Hoffnung zu haben. Als müssten wir größere Mächte beschwören, die außerhalb unseres Selbsts liegen, um sie zu bekommen. Dem werde ich nicht unbedingt wiedersprechen, weil wenn ich es so betrachte, dann ist eben meditieren oder beten auch eine Handlung und passt damit in mein Bild der Hoffnung, das ich bekommen durfte.

Von Monkey D.Luffy aus One Piece, der immer wieder aufgestanden ist um für seinen Traum einzustehen und für seine Freund*innen, über andere Menschen wie Andreas Niedrig oder Rich Roll, oder eben auch die Longpath-Überzeugung; es gibt da einen Haufen Geschichten und System, die unsere Hoffnung anfüttern können und sollen. Aber manchmal, wenn das Leben eben dunkel aussieht, mache ich mir bewusst, dass warten und hoffen eben nicht reicht.

Hoffnung ist eine Handlung. Und auch wenn es durchaus mit Privilegien zu tun haben kann, wenn ich überhaupt die Energie und Ressourcen habe, mich mit meinen Konflikten auseinander zu setzen und teilweise aus eigener Kraft zu befreien, so liegt in allen Lebensumständen die Wahrheit, dass wenn ich meine Situation aktiv erfasse und Ableitung machen, was ich tun kann, mich das vorwärts bringt. Oder erstmal raus aus der Gefahr.

Es lohnt sich danach zu suchen, warum wir immer wieder aufstehen. Entweder morgens aus dem Bett oder nach jedem Niederschlag, denn uns unser Leben hinlegt. Es gibt Dinge die wir tun können, um die Hoffnung zu pflegen:

- Schreiben und Sprechen, statt nur in seinem eigenen Kopf zu bleiben.
Seine Gedanken aufschreiben habe ich in diesem Blog schon reichlich oft beworben und werde ich immer immer wieder tun. Auf dem Papier denken ist eine der besten Sachen für mich die ich (wieder) erlernen durfte. Aber wenn wir gezwungen sind unsere Gedanken so zu formulieren, dass andere - oder wir selbst später - verstehen sollen, dann hilft uns das, unsere Situation zu analysieren. Mit Menschen darüber sprechen hilft auch sehr deutlich, um sich und seine Situation zu reflektieren und oft auch herauszufinden, dass wir mit bestimmten Problemen nicht alleine sind. Selbst wenn dann niemand unsere Lage nachfühlen kann oder verstehen kann, der Versuch schafft Verbindung und Verbindung ist gut für die Hoffnung, weil auch aus den Träumen anderer Menschen können wir etwas lernen.

- Wünsche und Zukünfte ausdenken.
Manchmal ist es leichter die aktuelle Realität zu verlassen, in eine eigene Zukunft zu gehen und sich dann von dort zu "erinnern", wie mensch dahin gekommen ist. Wenn ich mit 80 ein bekannter Maler sein möchte, der sehr viele Bilder gemalt hat, wie bin ich dort hingekommen? Ah, ich habe mit dem Malen angefangen und Skizzen gemacht. Also könnte ich jetzt sofort anfangen Skizzen zu machen, weil es eh zu dem Weg gehört, den ich mal gegangen sein möchte. Nicht alles wird dabei immer zum Erfolg führen, aber sich selbst einen langen nachhaltigen Weg zu planen ist gut, denn dabei gibt es viele Gelegenheiten Hoffnung zu entwickeln.

- Alles aufschreiben was einen stört, dann alles durchstreichen, was mensch nicht in der eigenen Macht hat. Die Sachen die übrig bleiben dann machen.
Es ist recht einfach auf die innere Stimme hereinzufallen, die behauptet die Welt hätte sich gegen einen Verschworen und mensch hätte immer nur Pech. Es ist auch einfach auf die Stimme hereinzufallen, die behauptet, dass alles in unserem Leben in unseren eigenen Händen liegt und wir nur Kontrolle über unser Leben ausüben müssen. Die Wahrheit liegt in einer Balance dazwischen. Zu erkennnen was wir wirklich beeinflussen können und was an uns liegt ist eine wichtige Basis für diese Balance. Nicht jeder Mensch ist für Balance gemacht, manche von uns bevorzugen die Schieflagen oder blühen darin auf, aber zu erkennen was wir tun können ist eben eine perfekte Basis um es dann auch wirklich zu tun.

Sicher gibt es noch mehr Wege um Hoffnung zu kultivieren, aktiv und handelnd. Habt ihr Ideen und Tipps und Methoden? Lasst sie uns in den Kommentaren sammeln, damit falls jemand diesen Beitrag in der Hoffnung auf Hoffnung findet, eine möglichst große Sammlung an Hilfen bekommt. Denn auch das hilft: Herausfinden, wie andere vorwärts gekommen sind. Denn am Ende sind wir alle Menschen und wir können oft auch tun, was andere tun können.

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