EY, Britta Kah!
Herzlich willkommen zu "Ey", dem Kurzinterviewformat in meinem Blog. Ist ja schön und gut, wenn ich hier immer was über Kunst erzähle, aber ich bin ganz sicher nicht auf dem Standpunkt, dass ich alles weiß, was ja schon alleine deshalb nicht geht, weil ich ja auch gar nicht alle Erfahrungen gemacht haben kann, die mensch so gemacht haben kann. Und daher lade ich mir Leute ein, bei denen ich weiß, dass sie zu sehr unterschiedlichen Dingen sehr unterschiedliche Ansichten und Meinungen haben. Die Idee dabei: Das Interview ist so kurz, als wäre mensch auf der Straße kurz und überraschend angesprochen worden. Und so werden auch oft die Fotos sein. Dieses Intro gibt es nur dieses Mal, ansonsten geht es nämlich nur um das
EY, Britta Kah!
Aufregend!
Ich hatte Angst, mich unwohl zu fühlen, vor, neben und unter wesentlich jüngeren Menschen aufzutreten, dass man mich nicht ernst nimmt und als langweilig-priviliegierte Vorstadt-Mutti mitte 30 abstempelt - vielleicht, weil ich das in einem anderen Teil meines Lebens irgendwie bin... Es brauchte einen Schubser, da ich sicher war, ich hätte es schon zu lange aufgeschoben, meine Texte zu teilen. Meine Angst hat sich nie bestätigt, Kunst hat sich -Überraschung- als
alterslos herausgestellt.
Ich komme mit Menschen zusammen, die ich vermutlich ohne die Bühne nie getroffen hätte. Das trifft sicherlich besonders auf die U20 Slamszene
zu und das finde ich ziemlich cool. Rückblickend betrachtet gab es wohl keinen besseren Zeitpunkt, den
Versuch zu wagen. Vorallem haben, unter anderem Lebenserfahrung und das lange "Für-mich-schreiben" dafür gesorgt, dass ich mich schon nach sehr wenigen
Auftritten nicht mehr als Anfängerin gefühlt habe.
Wie siehst du deine Rolle, wenn du dann auf jüngere Künstler*innen triffst?
Die meiste Zeit sehe ich mich - alters- und erfahrungsunabhängig- als eine von den Auftretenden.
Aber bei Bedarf, passiert es natürlich mal, dass ich zur Mutti oder Tippgeberin werde und das bin ich zugegebenermaßen auch gern.
Ich nehme mir aber fest vor, das weiterhin nur sein, wenn es gefragt ist.
Andersherum bin ich genauso bereit, etwas anzunehmen, unabhängig
davon ob das Gegenüber 16 oder 60 ist, das sollte keine Einbahnstraße
sein. Ich ecke bis heute mit Menschen älterer Generationen an, die davon
ausgehen, von jüngeren nichts lernen zu können.
Welche Tipps würdest du Erwachsenen geben, die (neu) mit Kunst anfangen wollen?
Ganz abgedroschen, dafür absolut wahr: es ist nie zu spät! Wenn in dir eine künstlerische Ader schlummert, darf die ruhig aufgeweckt werden, auch nach einem langen Koma. Wenn du das Gefühl hast, dass deinem Leben etwas fehlt und du bist in der Position, daran selbst etwas zu ändern, tu es! Das gilt natürlich nicht nur für den Bereich Kunst. Das kann ja (erstmal) ruhig auch nur für dich selbst sein.
Aber insbesondere dort, wo man eventuell auf wesentlich jüngere Menschen trifft, die bereits Fortgeschrittene oder gar Profis sind, lohnt es sich, offen zu sein und sich nicht nur auf die Lebenserfahrung zu berufen.
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Britta Kah, 35, zuhause irgendwo zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein macht aus der Not eine Tugend, indem sie die zu vielen, wirren Worte in ihrem Kopf in Kunst verwandelt und ihnen in Poesie, Spoken-Word oder als Moderatorin in Wesel freien Lauf lässt.
Ihr findet sie auf Instagram: @britta_kah
Sehr cooler Mensch einfach, diese Britta :)
AntwortenLöschenJa, das sehe ich auch so. Bin froh um ihre Texte und sie ist eine Bereicherung für Line-Ups von Bühnenveranstaltungen.
LöschenSchönes Format. Und "EY!" Als Titel holt mich sehr ab. 😆
AntwortenLöschenIch freu mich so sehr darüber, dass Britta und ich quasi kurz nacheinander diesen Schubs bekommen und doch noch angefangen haben. :) Ein Kontakt, den ich auf keinen Fall mehr missen möchte und der in alle Richtungen viel bewegt. :)
Es ist halt wie wir hier sprechen. So muss datt.
Löschenmehr interviews!!
AntwortenLöschenNächste Woche kommt das nächste und dann geht es weiter bis mir das Material ausgeht
LöschenSuper Sache, dein EY!! Bin schon sehr sehr gespannt auf mehr nächste Woche! :) Britta hat mich schon beim ersten Zuhören beim Slamassel im Emo sehr abgeholt. Phinengrüße..
AntwortenLöschenDas freut mich sehr zu lesen. Die nächsten Interviews werden auch spannend, aber das muss ich ja sagen, ich habe die Gäste ausgesucht. :D
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