Tools: Die Flow-Checkliste

Flow. Dieser Begriff beschreibt einen Zustand in dem wir mit klarem Fokus und guter Energie an etwas arbeiten, werkeln, aktiv sein können. Sport-Läufer*innen nennen es dann zum Beispiel das "Runner's High" und kreative Menschen und Künstler*innen kennen es auch, die Phase beim Schaffen, wo die Farben von alleine an die Wand, die nächste Note ganz natürlich in den Kopf kommt, die Worte alle in die richtigen Plätze fallen. Manche Künstler*innen mit denen ich gesprochen habe beschreiben den Flow-Zustand oft auch als eine Art der meditativen Tiefe und Ruhe. Alles ist in einem guten Fluss. Und auch in einem guten Fluss folgt von ganz alleine das eine auf das andere.

Wer schon mal versucht hat zu meditieren, kann die Erfahrung gemacht haben, dass es gar nicht mal so einfach ist, diesen Zustand in sich zu erreichen, aber auch gar nicht so einfach ist ihn dann auch zu erkennen. Zu mal ich manchmal auch glaube, dass Flow und meditative Ruhe manchmal wie der Zustand im Traum sind: Wenn ich bewusst anfange darüber nachzudenken, dass ich gerade in diesem Zustand bin, dann fange ich an ihn zu verlieren.

Wenn wir jetzt nach dem Flowzustand streben, kommt uns zum Glück die Wissenschaft zur Seite. Denn natürlich haben Menschen erforscht, welche Rahmenbedingungen das Erreichen dieses Zustandes begünstigen. Der leitende Forscher Owen Schaffer von der DePaul Universität wird es vielleicht nicht als Checkliste gedacht haben, aber er hat herausgefunden, dass es die folgenden Bedingungen für den Flow-Zustand zu geben scheint:

1. Wissen was zu tun ist
2. Wissen wie wir es tun können
3. Wissen wie es uns geht*
4. Wissen in welche Richtung wir wollen
5. Herausforderungen angreifen, die für uns selbst wichtig sind
6. Skills anstreben, die für uns selbst wichtig sind
7. Frei von Ablenkungen sein


Aus diesen Rahmenbedingungen lassen sich leicht und gut Fragen an uns ableiten, die wir gut vor unsere Kunstzeiten legen können oder auch im allgemeinen dann, wenn wir überprüfen wollen, warum es vielleicht gerade auch mal etwas hakelig läuft mir der Kunst. Denn wenn Flow der reibungslose mühelose Zustand ist, dann ist Kunst machen mit Störungen vielleicht genau an einem dieser Punkte verankert. Dann müssen wir vielleicht erstmal an unseren eigenen Rahmenbedingungen schleifen, bevor wir da gut wieder in den Fluss kommen.

Wenn ihr Fragen zu einer dieser Rahmenbedingungen habt, stellt sie gerne. Für hier und als Tool würde ich die Sieben Aspekte erstmal weitestgehend unkommentiert lassen wollen. Aber in den Kommentaren können wir gerne Sachen besprechen, bei Bedarf kann ich auch zu einzelnen Aspekten gerne eigene Beiträge vorbereiten.


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*Die Quelle die ich hatte lag mir im Englischen vor. Im Englischen steht hier "Knowing how good we are doing". Leider gab es zu diesem Punkt keine ausführenden Erklärungen, ich suche allerdings danach. Mein Problem ist, dass ich im Deutschen zu verschiedenen Übersetzungen komme, die aber dann verschiedene Bedeutungen haben können. Denn ich sehe auch die Möglichkeiten, dass damit gemeint ist "Wissen wie gut wir unsere Sache machen" oder aber auch "Wissen wie gut es uns geht". Beide Aussagen zielen auf sehr verschiedene Aspekte ab. Bis ich da eindeutigere Antworten habe, lege ich auch diesen Aspekt jetzt offen und lasse euch selbst entscheiden und denken, was es da sein könnte. Wenn jemand eine stichhaltige Erklärung anhand der englischen Sprache hat was es bedeuten müsste, nehme ich die auch sehr gerne an.

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