Spotlight: Startplatz Eins

Benni Poliak und Evgenija Kosov haben einen Podcast über Poetry Slam gestartet und das ist natürlich für mich spannend, da ich selbst ja immer wieder Werbung dafür mache mehr über Poetry Slam zu berichten, die Geschichte(n) zu erzählen, die Entwicklungen fest zu halten und eben die Kultur einer Szene zu pflegen. Denn aktuell ist es gar nicht so einfach die Basics über dieses Format mitzubekommen. Meiner Meinung nach vielleicht auch, weil es gar keine gemeinsame Einigung darüber gibt, was die Basics eben so sind.

Benni Poliak und Evgenija Kosov sind bei Poetry Slammer*innen aus NRW, die beide schon sehr jung auf die Bühne gestartet sind. Während Benni dabei das Ruhrgebiet als Startpunkt hatte, hat Evgenija in Ostwestfalen-Lippe ihr Anfänge. Während Benni schon diverse Titel auf sich vereinen durfte, hat Evgenija dafür schon sehr große Veranstaltungserfahrung als Starterin diverser Bühnen ist und inzwischen auch bei der Agentur Wortlautruhr arbeitet. Zusätzlich zu dem allen sind die Beiden sehr deutlich zu erkennen mehrere Teams. So machen sie in Bochum zusammen eine Bühne, aber treten auch als ein Slamteam auf.

Um einen Poetry Slam Podcast zu starten, braucht es meiner Meinung nach gar nicht mal so intensive Erfahrungen und Kenntnisse, sondern hauptsächlich die Begeisterung fürs Format. Um einen Podcast zu machen braucht es meist auch nicht so viel, meist nur ein Mikrofon und einen Upload. Alles weitere was dazu kommt ist Teil der Antwort auf die Frage, ob ein Podcast auch ein guter Podcast wird. Und egal ob bewusst oder unbewusst, treffen viele Podcasts auch die Entscheidung welchen Stil sie haben wollen. So gibt es reichlich Podcasts, die einfach nur mindestens zwei Personen sind die befreundet sind, rumlabern über alles was sie an Themen haben oder ihnen einfällt. Dabei geht es dann irgendwie oft mehr darum die Verbindung der Menschen zu zeigen, in schlechteren Beispielen geht es hauptsächlich darum das eigene Profil zu stärken. Dann gibt es aber eben auch Podcasts, die wirklich einem Thema gewidmet sind und auch das kann unterhaltsam sein, aber es geht eben darum etwas zu dokumentieren oder darüber zu berichten.

Da es Quatsch ist einen Podcast allerdings an seiner ersten Folge zu bemessen, ist jetzt hier die Stelle, wo ich davon absehe eine Review zu schreiben zum Beginn von "Startplatz Eins". Die erste Folge von Podcasts dient meistens der Vorstellung der Idee, des Plans, der Personen, der Abläufe. Und danach entwickeln sich immer erstmal die Folgen. Aus der Produktion weiß ich selbst auch sehr genau, dass besonders nach einer ersten Folge sich auch oft nochmal Dinge verändern können.

Gerade deshalb ist Folge Eins von "Startplatz Eins" ein nettes Kennenlernen der Beiden Sprecher*innen. Es ist sehr leicht die Freundschaft und Verbindung der Beiden durch ihre Freund*innen-Buch-Fragerunde heraus zu hören. Da geht es um Vorlieben, ums Kennenlernen, um andere Hobbies und Leidenschaften als Poetry Slam, aber es geht auch immer - wenn auch nur kurz - um Bühnenliteratur und Wortsport.

Mir hat es grundsätzlich gut gefallen zu zu hören, wenn auch ich beide auch schon über gemeinsame Auftritte und Gespräche selbst ein bisschen kennen durfte. Deshalb fühlte es sich für mich auch nicht so an, als würde ich sehr vieles neues erfahren, sondern eher zwei alte Bekannte treffen. Einzig gewöhnungsbedürftig und ein wenig herausfordernd manchmal zum Zuhören war, dass die Beiden in ihrer freudigen Euphorie fürs Gespräch sich immer mal wieder unterbrochen haben. Das nimmt aber keine so große Position ein, dass es jetzt ein zu lösenden Problem wäre. Und das liegt auch sicherlich an Aufgeregeheit und der Freude daran kleine Witze überall unterzubringen.

Wissend wie erfahren und kompetent die Beiden in ihren Dingen sind, hoffe ich auf viele starke inhaltliche Folgen zu Poetry Slam und Spoken Word. Ich hoffe auch auf einen guten und realistischen Support aus der Szene für dieses Projekt, da schon so einige Versuche Journalismus und Berichterstattung über Slam zu machen an fehlendem Support aus unseren eigenen Kreisen wieder eingegangen sind. Vor einiger Zeit habe ich ja hier zum Beispiel auch den Abschied von der "Bühnentexte" beschrieben, die auch absolut hochwertig und klug war, aber dann eben nicht den benötigten Support hatte. Da Podcast ein eher gefragtes Format aktuell ist, im Vergleich zu klassischen Medien wie einem Magazin, kann es gut sein, dass Benni und Effi mehr Erfolg haben werden.

Also, Aufmerksamkeit und Neugierde für "Startplatz Eins" auf Spotify und dort wohl dann jetzt immer wöchentlich.






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